Freunde
Ein kluger Mann hat einmal die Behauptung aufgestellt, dass Freunde wichtiger seien als die Familie – die Ersteren könne man sich nämlich selber aussuchen.
Die besten Freundschaften werden nicht selten in frühester Kindheit geknüpft – und zehren ein Leben lang von den Erinnerungen an die „guten alten Zeiten”: Erinnerungen an das erste Zeugnis, die erste Zigarette, das erste Mal nachts in die Stadt zum Feiern gehen. Allerdings kann man seine gewohnte Umwelt mit alten Geschichten auch langweilen. Spätere Lebenspartner finden es nicht immer spannend, wenn sie einen ganzen Abend mit solchen Heldengeschichten verbringen dürfen. Eine Geschichte wird nämlich interessanter, wenn die Orte, Leute, Spitznamen und Vorgeschichten nicht schon bekannt sind.
Einen Freundeskreis zu bilden, ist eine Art Lebenskunst. Man braucht die Bereitschaft zur gegenseitigen Aufmerksamkeit. Das heißt Zeit und Energie aufwenden, die man anderen Menschen schenkt. Wer keine Freunde hat, lebt nur zur Hälfte, sagt ein Sprichwort nicht zu Unrecht. Und: Freundschaft beweist sich oft in einer Krise.
Leitfragen/Domande guida:
Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen.
Für die Beantwortung genügen jeweils 1-2 vollständige Sätze.
1. Worin hat man den Unterschied zwischen Freundschaft und Familie gesehen?
2. Wodurch entstehen frühe Freundschaften? (3 Informationen)
3. Welche Reaktion kann man durch „alte Geschichten” hervorrufen?
4. Was macht eine Geschichte richtig interessant?
5. Warum ist es eine Art Lebenskunst, Freunde zu finden?
6. Wann beweist sich eine Freundschaft am meisten?