Frauen
leben länger – aber wovon?
Dieser
Slogan beschreibt die Einkommenssituation von Frauen im Alter. Kindererziehung
und Familienarbeit führen noch immer dazu, dass Frauen weniger verdienen als
Männer und damit auch geringere Beiträge in die Rentenversicherung einzahlen.
Dieser Nachteil wurde Mitte der 80er Jahre teilweise ausgeglichen,
Kindererziehungszeiten werden seitdem für die Rente anerkannt.
Familienarbeit
sollte aufgewertet und der Erwerbstätigkeit gleichgestellt werden; gleichzeitig
wurde so die eigenständige soziale Sicherung der Frau verbessert.
Nach 20
Jahren ist es an der Zeit, Ziele und Mittel zu überprüfen. Weibliche
Lebensentwürfe sehen heute immer häufiger Beruf statt Kinder vor, die Folgen
zeigen sich inzwischen in der Rentenversicherung. Ihre Finanzierung hängt auch
davon ab, dass ausreichend Kinder geboren werden, die als Beitragszahler die
Rentenbelastungen tragen können. Die demographische Entwicklung in Deutschland
macht hier Handlungsbedarf deutlich. Denn eine Frau wird sich nicht für Kinder
entscheiden, weil sie dadurch im Alter eine höhere Rente hat. Vielmehr braucht
sie – durch gemeinsame Anstrengungen von Arbeitgebern, Staat und Kommunen – Rahmenbedingungen,
die es ihr ermöglichen, Familie und Beruf konfliktfrei miteinander zu vereinbaren.
Aus:
Gesichertes Leben, 4/2004, leicht gekürzt
Leitfragen/Domande
guida:
Bitte
beantworten Sie die folgenden Fragen.
Für
die Beantwortung genügen jeweils 1-2 vollständige Sätze.
1.
Warum können Frauen im Alter Probleme mit ihrer Einkommenssituation haben?
2.
Was wird seit den 80er Jahren anerkannt?
3.
Was muss man stattdessen heute überprüfen?
4.
Wie haben sich die Lebensentwürfe von Frauen verändert?
5.
Wovon hängt die Finanzierung der Renten auch ab?
6.
Worin besteht die zukünftige Aufgabe des Staates?