Fremde
Sprachen
Neben der
Muttersprache eine Fremdsprache zu beherrschen, ist nicht einfach eine erlernte
Fähigkeit, seine Gedanken in zwei unterschiedlichen Sprachen auszudrücken.
Zweisprachigkeit führt vielmehr zur Ausdifferenzierung des Denkens, Fühlens und
Handelns: Sie beeinflusst die gesamte Persönlichkeit.
Anderssprachige
Menschen, mit denen man sich unterhalten kann, fremdsprachige Texte, die man lesen
kann, führen zu einem vielschichtigeren Erleben von Welt. Die Entscheidung,
eine fremde Sprache zu erlernen, ist der erste Schritt auf einem Weg, der die gesamte
Person in ihrer Stellung zur Welt verändern kann. Doch oft verfliegt der
Enthusiasmus für die neue Sprache rasch; das Lernen wird als zu mühevoll
empfunden. Man fragt sich, ob sich die Anstrengung überhaupt lohne; Zweifel
werden geweckt, ob man überhaupt zum Sprachenlernen ‚talentiert’ sei.
Fremdsprachenlernen
ist ein Weg, und der Weg ist nicht selten wichtiger als das Ziel. Es geht um
ein lebenslanges Bemühen um eine fremde Sprache. Wenn man einen Kurs
abgeschlossen hat oder ein Examen abgelegt hat, ist ein bestimmtes Stadium
erreicht worden. Aber wenn das Bemühen um die fremde Sprache nicht
weitergeführt wird, setzt bald ein Sprachverlustprozess ein; man kann eine Fremdsprache
nicht als festen Besitz konservieren.
(aus:
H.-W. Huneke/W. Steinig: Deutsch als Fremdsprache. Eine Einführung, Berlin,
S.8, gekürzt und leicht verändert)
Leitfragen/Domande
guida:
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Für
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