INHALT
1. Online - mehr oder weniger Zeitung?
2. Textkohärenz und Flächendesign
2.1 Innere Gliederung und äußere Gestalt
2.2 Der Bildschirm als Textschirm
2.3 Orientierung in hypermedialen Zeichenmengen
2.4 Hypermedia-Dokumente als Magazine für Sinnkonstruktion
3. Bilder bei Texten, Texte bei Bildern
3.1 Vier Aufgaben von Bildern in Online-Zeitungen
3.2 Vier Arten von Text-Bild-Beziehungen
4. Besseres Design für Online-Zeitungen
4. Besseres Design für Online-Zeitungen
1) Bilder und Texte sind meistens weniger aufeinander bezogen als in Papierzeitungen.
2) Visuelle Elemente innerhalb der Werbe-Ecken von Online-Zeitungen unterscheiden sich nicht von einfacher Standard-Werbung in anderen Angeboten des WWW.
3) Visuelle Elemente, die der Orientierung (einschließlich Wiedererkennung) innerhalb des jeweiligen Angebotes dienen, bewegen sich in den meisten Fällen auf dem unteren oder mittleren Standard dessen, was von anderen Angeboten innerhalb des WWW bereits eingeführt wurde.
4) Visuelle Elemente zu informierenden Zwecken werden bisher nur spärlich eingesetzt und jedenfalls in erheblich geringerer Menge und Variationsbreite als in Papierzeitungen.
5) Rein oder vorwiegend ästhetisierende Elemente spielen im derzeitigen Spektrum der Online-Zeitungen keine nennenswerte Rolle.
[...] Insbesondere gibt es keine vom darzustellenden Inhalt her begründeten medienspezifischen Visualisierungsversuche.
Gutes Interface Design und integrierte Text-Bild-Redaktion sind arbeitsintensiv; Tageszeitungen erscheinen aber in kurzen Rhythmen. So erklärt es sich leicht, daß Online-Zeitungen in der Anfangsphase, in der sie noch stecken, sich hier bisher wenig kreativ gezeigt haben. Wenn sie aber eine wirkliche (und nicht nur punktuelle) Ergänzung und vielleicht sogar Alternative zu Papierzeitungen anbieten wollen, müssen sie im neuen Medium zumindest etwa die Standards erreichen, die in Papierzeitungen seit Jahren und teilweise Jahrzehnten gelten.
So ergeben sich folgende Leitlinien zur Verbesserung von Online-Zeitungen.
a)
Der oft noch vorherrschenden Neigung,
Texte hauptsächlich im redaktionellen und Bilder hauptsächlich im werbenden
Bereich zu verwenden, sollte entgegengewirkt werden.
b)
Textliche und
visuelle Elemente aller Art sollten besser aufeinander abgestimmt werden.
c)
Dabei können gerade
visuelle Elemente so eingesetzt werden, daß sie
dem Leser helfen, sich in großen, komplexen und heterogenen Informationsmengen
zurechtzufinden und Kohärenz zu bilden. [...]
d)
Für diesen Zweck sollten
die jeweils besten Erfahrungen und Stilmittel
aus Textdesign für Papierzeitungen sowie screen design für nicht-journalistische
Hypermedia-Produkte zusammengeführt werden.
e) Organisatorisch empfiehlt es sich wie bei Papier- auch für Online-Zeitungen, Texte und Bilder aus einer Hand zu redigieren und gemeinsame semiotische Einheiten daraus zu schaffen. [...] das medienspezifische Potential von Online-Zeitungen bisher auch nicht annähernd ausgeschöpft wird.
Zur Thematik der Optischen Labyrinthe seien als Ergänzung / Vertiefung noch erwähnt: