Prof. Dr. Schröder,
MEDIENKRITIK (SS 2009)
Referat G. Merz
1. Wozu Sprachanalyse und Sprachlehre?
Die Sprache ist neben dem Bild das wichtigste Handwerkszeug des Journalisten. Die Sprache, die er gebraucht, und die Art der Darstellung entscheiden darüber, ob wir seine Texte verstehen.
Dazu gehört z.B. die Fähigkeit, aus verschiedenen Quellen eigene Texte zu erstellen, oder die Fähigkeit, mit Bildern Texte nicht einfach zu illustrieren, sondern z.B. Beschreibungs-, Erklär- oder Belegzusammenhänge zwischen Text und Bild herzustellen.
Von einem Journalisten werden aber nicht nur besondere sprachliche Fähigkeiten abverlangt, er hat auch eine besondere soziale Verantwortung im Umgang mit Sprache. Ein Beispiel dafür ist der Zwang zur primär zeitlichen Koordination von Text und Bild in Nachrichtenfilmen, der sich ergibt, wenn man am Prinzip der laufenden Bilder festhält.
2. Zum Verhältnis von Sprachanalyse und Sprachlehre
Die Kluft zwischen sprachlichen Empfehlungen und Sprachgebrauch ist systematisch angelegt. Hier liegt, ein Defizit der Sprachanalyse und Sprachlehre. Sprachanalyse muß an den kommunikativen Gegebenheiten des Sprachgebrauchs orientiert sein, wenn sie zu einem besseren Textverständnis und einer reflektierten Textproduktion beitragen will. Auf sprachwissenschaftlicher Seite wird der Rahmen insbesondere geliefert durch Theorien kommunikativen Handelns und Ansätze, die grammatische und kommunikative Fragen integrieren.
Die Inhalte haften den Texten nicht an. Welcher Inhalt ausgedrückt wird, ist eine Frage der Bedeutung, des Gebrauchs und des Verstehens von Texten.
Der Regelbegriff besagt u.a., daß der Zusammenhang zwischen sprachlichen Ausdrücken (Wörtern, Sätzen, Texten) und sprachlichen Handlungen nicht eindeutig ist.
Usuelle Wortverbindungen / Wortverbindungen online IDS. Inst. für Deutsche Sprache (Mannheim): Projekt "Usuelle Wortverbindungen" und Zugriff auf Forschungsergebnisse "in unterschiedlichen linguistischen Beschreibungstiefen und Darstellungsformaten" ...
WebHome < GAIS < TWiki: IDS. Inst. für Deutsche Sprache (Mannheim): Gesprächsanalytischen Informationssystem (GAIS) – "Informationen für die wissenschaftliche Arbeit in der Gesprächsforschung und über die wissenschaftliche Gemeinschaft" ...
R. Duffner/A. Näf: Digitale Textdatenbanken im Vergleich Beitrag aus Linguistik online 28, 3/06: "Für Forschungen im Bereich der germanistischen Linguistik besteht seit einem knappen Jahrzehnt eine völlig neue Ausgangslage. Durch die Existenz von "sehr grossen" digitalen Textdatenbanken (very large corpora, vgl. Belica/Steyer to come: 4) werden nämlich für Forschungen im Bereich von Lexikon und Grammatik (Morphologie, Wortbildung, Syntax) völlig neue Perspektiven eröffnet. Neben dem quantitativen Aspekt, d.h. der Möglichkeit des Zugriffs auf riesige Mengen von Sprachdaten ist aber auch auf deren Varietät bezüglich Textsorten, zeitlicher Staffelung, usw. hinzuweisen. Der wichtigste Unterschied im Vergleich zu früher ist nun aber die Möglichkeit der unentgeltlichen und dezentralisierten Nutzung von Textdatenbanken." – S. auch meine Link-Zusammenstellung aller wichtigen Korpora der deutschen Sprache:
3. Funktionen der Sprachanalyse für die Ausbildung
Welche Funktionen kann Sprachanalyse in der Ausbildung übernehmen? Hier seien einige Anwendungsfelder genannt: Methoden der Wiedergabe von sprachlichen Äußerungen in journalistischen Texten, Probleme und Verfahren im Umgang mit Agenturtexten, Methoden der Text-Bild-Koordination, Eigenschaften journalistischer Textsorten, Methoden der Textgestaltung, dialogische Handlungselemente und Dialogformen im Informationsbereich, Fragestrategien im Interview und vieles mehr.
Es gibt zahlreiche Anknüpfungspunkte an praktisch orientierte Ausbildungskonzepte, eine Tradition, die z.B. noch in der ersten Buch-Veröffentlichung der Deutschen Journalistenschule gepflegt wurde.
Der Beitrag der Sprachanalyse und Sprachlehre für die Ausbildung kann letztlich nur an Beispielen demonstriert werden. Deshalb werden im folgenden Aspekte und Spielarten der Sprachanalyse an einem praktischen Thema, dem Umgang mit Quellen in der Berichterstattung, skizziert.
Die wichtigsten Handlungsmaximen im Informationsbereich sind die Prinzipien informativer, relevanter, wahrheitsgemäßer und verständlicher Berichterstattung.
Die Wahrheits- und Aufrichtigkeitsmaxime Maxime gehört zu den besonders heiklen und strittigen Maximen. Hier geht es um
Verifikationstheorien und Methoden der
Verifikation, um Schlußregeln und auch um empirische
Zusammenhange, auf die wir uns als Qualitätsmaßstäbe berufen, wenn Wahrheitsfragen zur Diskussion stehen. Als Ausgangsbeispiel dient eine Agenturmeldung von upi. Diese kurze Meldung über einen rhodesischen
Angriff wird sich noch als brisant erweisen, wenn wir
die Berichterstattung über dieses Thema in
verschiedenen Nachrichtensendungen verfolgen.
(1) ZCZC EO6O
BI.
RHODES1A
10-19""' BULLETIN
More JC 0930
UPI 07:40 GMT NNNN
Der folgende Beschreibungssatz gibt Aufschluß über die Funktion, den Inhalt und die Struktur des Agenturtextes:
(2) upi meldet, daß das (rhodesische) Militärkommando mitgeteilt hat, daß rhodesische Truppen am Donnerstag einen Guerilla-Stützpunkt tief in Sambia in den Außenbezirken der Hauptstadt dieses Landes, Lusaka, angegriffen haben.
Mit dieser Meldung haben wir zugleich ein Beispiel, das typisch für die Verbreitung von Nachrichten ist. Viele Nachrichten werden nicht nur durch Augenschein in die Welt gesetzt, sondern aufgrund sprachlicher Äußerungen, in unserem Beispiel durch die Verlautbarung des rhodesischen Militärkommandos, die der Agenturjournalist in seiner Meldung wiedergibt. Unter dem Aspekt der Wiedergabe handelt es sich um einen Fall indirekter Rede. Die Verlautbarung wird mit dem Prädikat "the military command said" in allgemeiner Weise gekennzeichnet.
Der Inhalt der Erklärung wird mit dem
Ergänzungssatz dieses Prädikats wiedergegeben. Die Agenturmeldung weist
also die folgende Textstruktur auf:
(3)
mitteilen, daß jemand mitgeteilt hat, daß S.
Im Unterschied dazu können wir bei der
Verlautbarung des rhodesischen
Militärkommandos von folgender Struktur ausgehen:
(4) mitteilen, daß S.
Dieser Struktur entspricht der selbständige Berichtsatz
(S) in (5):
(5)
Rhodesische Truppen haben am Donnerstag ein Guerillalager schwarzer
Nationalisten tief in Sambia in den Außenbezirken der Hauptstadt dieses Landes, Lusaka, angegriffen.
Der Aufbau (die Wortstellung) der
Agenturmeldung zeigt auch schon den
Interessensschwerpunkt (die Perspektive) des Agenturjournalisten. Es geht ihm nicht um eine besondere Einschätzung
des Militärkommandos, sondern um den Angriff selbst. Deshalb wird der Ergänzungssatz vorangestellt. Mit ihm wird der
eigentlich relevante Sachverhalt ausgedrückt. Unter Verständlichkeitsaspekten
ist diese Wortstellung nicht unproblematisch, weil erst am Ende der
Meldung deutlich wird, daß upi keine Fakten
über den Angriff mitteilt, sondern nur die rhodesische Darstellung zu
diesem Ereignis weitergibt. Hier würde man
in den Verbreitungsorgane Umformulierungen der Meldung erwarten.
Die Wahl des Redewiedergabemodus
"the military command said" ist in
unserem Beispiel kein unnötiges Beiwerk, sondern bereits ein Zeichen
journalistischer Qualität. Das wird deutlich, wenn wir die Verpflichtungen betrachten, die mit den
unterschiedlichen Mitteilungsformen übernommen werden. In der
linguistischen Kommunikationsanalyse nennen
wir diese Verpflichtungen Festlegungen analog zum englischen Begriff "commitment". Die Festlegungen für
die Agenturmeldungen werden in (6), die für die rekonstruierte rhodesische Verlautbarung in (7) dargestellt.
(6) upi legt sich darauf
fest, daß das (rhodesische) Militärkommando mitgeteilt hat, daß S.
(7) Das rhodesische Militärkommando
legt sich darauf fest, daß S.
Während sich upi, vereinfacht gesagt,
nur auf die korrekte Wiedergabe der rhodesischen
Mitteilung festlegt, legt sich der Herausgeber der Verlautbarung auf die
Tatsache des Angriffs selbst fest. Anders formuliert,
der selbständige Berichtsatz (S) verliert als Ergänzungssatz (daß S) des rede- bzw. quellenkennzeichnenden
Satzteils sein Behauptungsmoment.
Das Kriterium für die
unterschiedlichen Festlegungen sind die ganz unterschiedlichen Dialogverläufe,
die im Anschluß an die Berichte jeweils
möglich sind. Während wir z.B. bei der rhodesischen Verlautbarung bestreiten könnten, daß der Angriff korrekt
dargestellt wird, könnten wir bei der
Agenturmeldung bestreiten, daß die rhodesische Darstellung richtig wiedergegeben
wird. Natürlich könnten wir auch bei der Agenturmeldung die rhodesische
Darstellung des Angriffs bestreiten, nur
wäre das kein Einwand gegen upi, sondern ein
Einwand gegen die Zuverlässigkeit der Quelle.
D.h. bei verschiedenen Berichtformen
sind unterschiedliche Verifikationskriterien und Methoden der Verifikation zu bedenken, ein Umstand, der Historikern wohl bekannt ist, in der
allgemeinen Diskussion von Wahrheitstheorien
aber oft vorschnell Übergängen wird.
Eine weitere Funktion soll
hier angesprochen werdeb, die Darstellung des Systems sprachlicher Möglichkeiten, die in einem bestimmten Bereich
der Textproduktion gegeben sind. In einem ersten Zugriff können wir beim
Umgang mit Quellen drei grundlegende Formen der Quellenverarbeitung unterscheiden: den Bericht im Redewiedergabe-Modus (1.), den faktizierenden Bericht (2.) und den Bericht mit Sachverhalts- und Quellen-Perspektive (3.), die in der folgenden Übersicht dargestellt werden:
Übersicht über grundlegende Möglichkeiten
der Quellenverarbeitung:
1. Der Bericht im Redewiedergabe-Modus
1.1 Direkte Rede mit Rede- bzw. Quellenkennzeichnung
Kohl erklärte (nach Agenturberichten): "Ich habe dem Waldspaziergang nicht zugestimmt."
1.2 Eingeleitete abhängige indirekte Rede
Kohl erklärte (...), daß er dem Waldspaziergang nicht zugestimmt habe/hat.
1.3 Uneingeleitete abhängige indirekte Rede
Kohl erklärte (...), er habe/hat dem Waldspaziergang nicht zugestimmt.
1.4 Freie indirekte Rede
In einem Interview mit der Washington Post erläuterte Kohl seine Position zu den Genfer Verhandlungen. Er habe (*hat) dem Waldspaziergang nicht zugestimmt.
1.5 Redekennzeichnung, Moduswahl und Festlegungsbereich
Kohl bereute es, daß er dem Waldspaziergang nicht zugestimmt hat (*habe).
1.6 Einzelsprachliche Besonderheiten und das Problem der Mehrdeutigkeit
Konjunktiv II nach der Ersatzregel und/oder als Distanzierungsmittel
"Dregger und (...) Todenhöfer begrüßten in diesem Zusammenhang (...), daß Genscher und Kohl 'inzwischen' bestätigt hätten, mit ihren Hinweisen auf die Formel des 'Waldspaziergangs' hätten sie nicht den Verzicht auf Pershing-Raketen gemeint." (Süddeutsche Zeitung 18.9.1983)
Mediensprache: Eine Einführung in ... - Google Buchsuche Beispiel für Reportage mit Wechsel zwischen direkter Rede (Übersetzung des O-Tons) und indirekter Rede.
2. Der faktizierende Bericht
In einem Interview mit der Washington Post, erläuterte Kohl seine Position zu den Genfer Verhandlungen. Er hat dem Waldspaziergang nicht zugestimmt. Die amerikanische Regierung hat das mit Überraschung zur Kenntnis genommen.
3. Der Bericht mit Sachverhalts- und Quellen-Perspektive
Kohl soll dem Waldspaziergang nicht zugestimmt haben.
Laut Washington Post hat Kohl dem Waldspaziergang nicht zugestimmt.
4. Quellentransparenz als Stilprinzip
(In the
Mit den Klammern wird kenntlich gemacht, daß beide Berichtsätze auf Reuters zurückgehen.
Die detaillierte Kenntnis der sprachlichen Möglichkeiten bildet andererseits die Grundlage für einen reflektierten Sprachgebrauch und ein reflektiertes Textverständnis.
Eine der grundlegenden Möglichkeiten
quellentransparenter Berichterstattung ist
der Bericht im Redewiedergabe-Modus:für die Beispiele vgl.
S. 6, 1. Die grundlegende Bedeutung dieser Formen liegt darin, daß wir
im Unterschied zum faktizierenden Bericht (in
2.) über Sachverhalte und Texte
berichten können, ohne die Verpflichtungen, der Quelle zu übernehmen. Die wichtigsten sprachlichen
Distanzmittel sind im Deutschen der
Konjunktiv und die Rede- bzw. Quellenkennzeichnung.
A propos Konjunktiv: Der traurige Konjunktiv - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Kultur von Bastian Sick (Seit Mai 2003 Autor der Kolumne "Zwiebelfisch" – für die Anhänger der Zwiebelfisch-Beiträge hier die vollständige Sammlung Dossier Wenn alle Fälle davonschwimmen - SPIEGEL WISSEN - Lexikon, Wikipedia und SPIEGEL-Archiv)
Im Unterschied zum Bericht im Redewiedergabe-Modus gilt beim faktizierenden Bericht (2.) die Perspektive ausschließlich dem in der Quelle behandelten Sachverhalt. Diese Form zeichnet sich dadurch aus, daß der Inhalt einer Quelle oder Rede als Inhalt einer eigenen Feststellung ausgegeben wird. Aus "Kohl erklärte, daß er dem Waldspaziergang nicht zugestimmt habe" wird z.B. "Kohl hat dem Waldspaziergang nicht zugestimmt". Damit ist für den Adressaten der Quellenbezug nicht mehr erkennbar. Der Berichtende übernimmt bei dieser Form Verpflichtungen, die er streng genommen nicht übernehmen kann. Zwischen den beiden Formen stehen Berichtsätze im Indikativ mit dem Modalverb "sollen" und Berichtsätze der Form "Laut dpa (...)" (3.) Wie bei dem faktizierenden Bericht ist dort nicht der Text, sondern der im Text behandelte Sachverhalt Gegenstand des Berichts. Im Unterschied zu den faktizierenden Sätzen legt sich der Berichtende aber analog zu den Berichtsätzen im Redewiedergabe-Modus nicht auf den berichteten Sachverhalt fest. Die Modalverben sind darüber hinaus ein Mittel, um die eigene Einstellung zur Glaubwürdigkeit der Quelle anzudeuten.
Die Berichterstattung hält sich heute, entgegen der Darstellung mancher Sprachpfleger, beim Konjunktiv in hohem Maße an Normempfehlungen. Ein Beispiel dafür ist die sog. Ersatzregel, nach der Konjunktiv II in redewiedergebenden Sätzen dann zu verwenden ist (sei), wenn kein Konjunktiv I zur Verfügung steht. Diese Ersatzfunktion kollidiert aber mit der Distanzierungsfunktion des Konjunktivs. D.h. er wird einerseits als Modus der Wiedergabe, andererseits aber auch als Distanzierungsmittel verwendet. Die Folge davon sind Mehrdeutigkeiten, die für den Adressaten oft nicht aufzulösen sind.
Sprachkritische und sprachdiagnostische Funktion der Sprachanalyse: sie soll kommunikative Probleme aufzuzeigen und soweit das möglich ist, Vorschläge für ihre Lösung bereitzustellen. In der praktischen Ausbildung kommt es darauf an, an Beispielreihen, die für verschiedene Problemfelder stehen, Einsichten für Qualitätsmaßstäbe der Textgestaltung zu vermitteln und auf diesem Hintergrund zur Textproduktion anzuleiten. Dieses exemplarisch-typologische Verfahren halte ich für einen Grundbaustein der sogenannten Sprachlehre.
Als Beispiele für die Erläuterung dieses Aspekts werden hier drei Texte aus zehn europäischen Nachrichtensendungen, in denen der rhodesische Angriff behandelt wird, der uns bereits bei der Agenturmeldung beschäftigt hat. Die Beispiele stehen für unterschiedliche Formen im Umgang mit Quellen und zugleich für drei unterschiedliche Formen der Gegenstandskonstitution.
1. Paktierender Bericht aus der Sicht von Nkomo und der sambischen Regierung
(1) Aktuelle Kamera (AK) DDR
Sprechermeldung: Südrhodesische Flugzeuge haben heute früh ein Flüchtlingslager etwa zwölf Kilometer nördlich der sambischen Hauptstadt Lusaka überfallen. Ein Sprecher der von Mr. Nkomo geführten afrikanischen Volksunion von Zimbabwe teilte mit, es müsse mit erheblichen Opfern gerechnet werden. Erst gestern hatten Truppen des südrhodesischen Rassistenregimes die Grenze zu Mozambique überschritten.
2. Faktizierender Bericht aus der Sicht des rhodesischen Militärkommandos
(2) Zeit im Bild 2 (ZIB 2) ORF
Sprechermeldung: Bei einem Angriff der rhodesischen Luftstreitmacht 'Fire Force' auf ein Guerillalager im Nachbarland Sambia wurden heute vormittag etwa vierhundert Menschen getötet. Die Aktion galt Joshua Nkomos 'Volksunion für Zimbabwe', die von Sambia aus gegen das Minderheitsregime von Salisbury operiert.
3. Quellen transparenter Bericht mit Darstellung der relevanten Sichtweisen
(3) Nine
o'Clock News, BBC 1
Sprechermeldung:
Die Frage, ob die Nachrichtensendungen wahrheitsgemäß berichten, ist für den Zuschauer der einzelnen Sendungen im Normalfall nicht zu beantworten. Erst ein Vergleich der Nachrichtensendungen untereinander und ein Vergleich der Nachrichtenbeiträge mit den Agenturmaterialien läßt gravierende Unterschiede in der Geschichtsschreibung der Tagesereignisse erkennen.
Wenn wir Zuschauer der verschiedenen Nachrichtensendungen fragen würden, welche Art von Lager rhodesische Truppen angegriffen haben, wären aus ihrer Perspektive korrekte Antworten auf diese Fragen:
(1a) ein Flüchtlingslager (AK)
(2a) ein Guerillalager (ZIB 2)
(3a) nach rhodesischer Darstellung das Hauptquartier von Nkomos "Zapu-army" und nach Darstellung der sambischen Regierung und Nkomos ein Flüchtlingslager (BBC 1).
Sprachanalyse für die Journalistenausbildung soll nach M.M. als Teil der Medienanalyse verstanden werden. Ihr besonderer Beitrag liegt in der Förderung von Sprachbewußtsein. Dazu gehört die Reflexion über Eigenschaften und Maximen sprachlicher Verständigung, die Kenntnis sprachlicher Möglichkeiten in den verschiedenen journalistischen Textgattungen, die Fähigkeit zur Sprachkritik und auch die Fähigkeit zur Explikation und Überprüfung von Textverständnissen sowie der kommunikativen Probleme, mit denen uns der medienspezifischen Sprachgebrauch konfrontiert. In diesem Sinne verstanden, leistet Sprachanalyse auch einen Beitrag zur reflektierten Textproduktion.
Sprachliche Ausbildung erscheint heute wichtiger denn je. Die technische Entwicklung der Kommunikationsmöglichkeiten findet keine Entsprechung in der Entwicklung der Kommunikationsfähigkeiten.
Gruppe Fernsehkommunikation − LinguaWiki - Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL) - Portal der "Gruppe Fernsehkommunikation"
Ein gravierendes Beispiel ist die Textverarbeitung im Informationsbereich. Die technischen Neuerungen führen dort zu einer direkteren und auch unkontrollierteren Übernahme von Agenturangeboten und nicht zur Freisetzung von Arbeitskraft für eine bewußtere Textkontrolle und Textgestaltung. Um so wichtiger ist es, daß wir in der Ausbildung nicht nur in technische Fertigkeiten einüben, sondern auch zur bewußteren Textgestaltung anleiten.
European Journalism Observatory Europäisches Journalismus-Observatorium (EJO): Das EJO wurde im Frühjahr 2004 als gemeinnütziges Zentrum der Università della Svizzera italiana gegründet. Das EJO beobachtet Trends im Journalismus und in der Medienbranche und vergleicht Journalismus-Kulturen in Europa und den USA. Es will so einen Beitrag zur Qualitätssicherung im Journalismus leisten. Das EJO arbeitet praxisnah und orientiert sich an den Bedürfnissen von Journalisten, Redaktionsleitern und Medienmanagern. Es will so die Kluft zwischen Kommunikationswissenschaft und Medienpraxis verringern.
publizistik.net: ... "eine Plattform für Journalistenausbildung, die über Angebote in Österreich und Deutschland informiert"
Muckenhaupt, Manfred: Fernsehnachrichten gestern und heute.
Tübingen, G. Narr 2000; Video (Farbe; ~ 80')
Medienpaket – Buch + Video - zur Analyse und zum Verständnis von Fernsehnachrichten mit Orientierungshilfen über Ziele und Inhalte, Informationstexten und Grafiken, Nachrichtenbeispielen (Texte und Standbilder), Übungen für den Unterricht und Lösungsvorschlägen.
Die Videocassette dokumentiert die Nachrichtenbeispiele und bereitet sie für den Unterricht auf.
Gliederung:
1. Fernsehnachrichten verstehen / 2. Das Genre und seine Eigenschaften / 3.
Geschichte der Fernsehnachrichten / 4. Nachrichtentexte erschließen / 5. Die
Sprache der Fernsehnachrichten / 6. Über Redeereignisse berichten / 7.
Fernsehnachrichten / Anhang
(Glossar – Nachrichtenwortschatz – Fernsehanstalten – Kommentierte Literaturhinweise – Lösungsvorschläge)
ad 6. Über Redeereignisse berichten, S. 93-112
Redeereignisse als Nachrichtenthemen
Formen der Redewiedergabe – speziell "Die indirekte Rede", S. 101 ff. und "Redekennzeichnende Verben", S. 105
Besonderheiten im Deutschen – "Der Konjunktiv als Modus der Redewiedergabe", S. 108 ff.
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Europhras - Gesellschaft fuer Phraseologie
Phrasen.com - Wörterbuch für Redewendungen, Redensarten (Deutsch und Englisch)
mediensprache.net | Transkriptionsverfahren Überblick über verschiedene Verschriftungsverfahren für diskursive und mediale Daten (zum Teil mit Tonproben und Beispieltranskriptionen ausgestattet). Derzeit sind folgende Verfahren beschrieben: CATS (Conversational Analysis Transcription System) / DIDA-Transkriptionsrichtlinien des IdS / GAT (Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem) / HIAT (Halbinterpretative Arbeitstranskription) / IMT (Interlineare Morphemglossierung) / WBT (Web Based Transcription)
Informationssystem Medienpaedagogik - Datenbanken zum Thema Medienkompetenz "In unseren Datenbanken finden Sie mehr als 100.000 ausführlich annotierte Nachweise zu Fachliteratur, Lehr- und Lernmedien sowie Forschungsprojekten. Ziel des Informationssystems Medienpädagogik (ISM) ist die Förderung von Informations- und Medienkompetenz. Es richtet sich an alle, die mit dem Einsatz und der Nutzung von Medien in der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie in den Hochschulen und der Weiterbildung befasst sind: Wissenschaftler, Lehrer, Erzieher, Eltern, Studierende und Schüler."