NOTA: Die hier hervorgehobenen Formen basieren auf die 5000 häufigsten aus einem Korpus des modernen Deutschen von knapp 400 Mio. Wörtern.
türkis: 1 – 1000 / grün: 1001 – 2000 / lila: 2001 – 3000 / rot: 3001 – 4000 / gelb: 4001 - 5000
TAGESANZEIGER online (02.04.2004)
T EU-Delegation in Nahen Osten aufgebrochen
B Wer an der Delegation angehören soll ist noch nicht klar.
V Die
Europäische Union hat eine ranghohe Delegation in den
Nahen Osten entsendet, um die Kriegsparteien zur Waffenruhe zu bewegen.
Das beschlossen die EU-Aussenminister am Mittwochabend während einer Sondersitzung in Luxemburg.
Die EU wolle bei Israel darauf dringen, dass die Armee sich
aus den Palästinenserstädten
zurückziehe, hiess es.
Unklar ist noch, ob die EU-Vertreter auch Palästinenserpräsident
Yassir Arafat treffen können.
«Die Situation ist
ernst. Wir müssen Risiken eingehen und dazu
sind wir bereit», sagte der spanische
Aussenminister Joseph Pique, der
Vorsitzende der Sondersitzung. Es gelte die UN-Resolution 1402 umzusetzten. Diese Resolution fordert Israelis und Palästinenser
zu einer Waffenruhe auf. Sie wurde am
30. März 2002 verabschiedet.
Der spanische Ministerpräsident und derzeitige EU-Ratsvorsitzende Jose Maria Aznar telefonierte am Mittwochabend mit seinem israelischen Kollegen Ariel Sharon. Aznar erklärte, er sei
bereit, die EU-Delegation zu
leiten, aber nur, wenn er mit
Sharon und dem palästinensischen Präsidenten Yassir Arafat sprechen könne. Sharon habe dies zunächst zurückgewiesen,
sich dann jedoch bereit erklärt,
den Vorschlag dem Kabinett vorzulegen, hiess es in israelischen Regierungskreisen. Aznar appellierte[1]
erneut an Sharon, die Besetzung autonomer palästinensischer Städte zu beenden.
Angesichts der Gefahr eines grossen Regionalkriegs «brauchen wir eine neue Vermittlung», sagte Prodi. «Es ist
klar, dass die amerikanischen Vermittlungsversuche gescheitert sind.» Eine weitere
Eskalation der Krise müsse um jeden Preis verhindert werden.
Die Vermittlungsbemühungen in Nahost werden seit 1993 von den USA dominiert. Die
EU bemüht sich als grösster Geldgeber der Palästinenser schon
seit längerem[2],
in der Krisenregion eine gewichtigere Rolle zu spielen. Dies
wurde aber bislang von den
USA und Israel verhindert. Der jüdische Staat
hält einige europäische Regierungen für proarabisch. (sda/ap)