A propos WÖRTER IM KOPF & SPRACHEN LERNEN

 

"Im Gegensatz zum phonologischen und grammatischen System der Muttersprache, deren Erwerb weitgehend in den ersten sechs Lebensjahren stattfindet, ist der Erwerb von semantischen Fähigkeiten nicht auf eine bestimmte zeitliche Lebensspanne beschränkt" (Iris Füssenich, PH Ludwigsburg)

 

Bis ungefähr zum zweiten Lebensjahr erwirbt das Kind 50 Wörter, die es aktiv produzieren kann. Im passiven Wortschatz verfügt das Kind dann über rund 200 Wörter. Hat das Kind die 50-Wörter Marke erreicht, beginnt es mit dem Wortschatzspurt und lernt nun täglich mehrere Wörter. So verfügen Kinder bei Schuleintritt dann über ungefähr 2.000 – 3.000 Wörter im aktiven Wortschatz. Schätzungen zu Folge lernen Schulkinder ungefähr 3.000 neue Wörter pro Jahr.-

 

 

Was ist ein Fehler?

 ... die Abweichung von einer Norm ...

Die Therapie = Korrektur des Fehlers ... NB.: zur Sicherung eines (langfristigen) Erfolgs sollte die Therapie von 'Profilaxismaßnahmen' begleitet werden.

 

Fehler werden

definiert (linguistisch nach Art und Weise; System-Fehler)

klassifiziert (nach Ursachen)

 

Ursachen werden gesucht / analysiert

 

 

 

Putzer, Oskar: Fehleranalyse und Sprachvergleich: Linguistische Methoden im Fremdsprachenunterricht am Beispiel Italienisch-Deutsch. München, Hueber 1994; 357 S.

Teil I: Fehleranalyse und Sprachvergleich als Methode

[man sollte die "kontrastive Grammatik" zugunsten einer "konfrontative Sprachbeschreibung" aufgeben]

Teil II: Fehleranalyse und Sprachvergleich an ausgewählten Beispielen

[es werden behandelt/analysiert die temporale und die lokale Angaben sowie die Kasusverwendung. Alle Paragraphen schließen mit einem Kapitelchen "Schlußfolgerungen für didaktische Strategien"]

 

"Insgesamt läßt uns die Fehleranalyse und der Sprachvergleich in differenzierter Weise verstehen, welchen Einfluß muttersprachliche Gewohnheiten auf den Erwerb einer Fremdsprache ausüben können. Dieser Einfluß besteht zumindest in fortgeschrittener Erwerbsphase keineswegs nur darin, daß der Lernende in simpler Weise muttersprachliche Merkmale in die Zielsprache "überträgt", sondern vor allem darin, daß der Lernende sich an bestimmten Beziehungen zwischen der Mutter- und der Zielsprache, an interlingualen Entsprechungen zu orientieren versucht." [Schlußwort, S. 335]

 

 

... sich an interlingualen Entsprechungen orientieren ... Im Falle der Muttersprache könnte man hier – es geht jetzt um mentales Lexikon, um Wörter im Kopf – an intralinguale Entsprechungen und daraus resultierende 'Unsicherheiten' bzw. Fehler denken.